Die Akkreditierung von lehrerbildenden Studiengängen stellt alle beteiligten Akteure vor besondere Herausforderungen.

Zum einen führen Struktur und Qualifikationsziel lehramtsrelevanter Kombinationsstudiengänge zu spezifischen Fragestellungen, die bei der Akkreditierung von Ein-Fach-Studiengängen keine oder eine untergeordnete Rolle spielen. So erfordern beispielsweise studienorganisatorische Besonderheiten, die Vielzahl beteiligter Fächer und Organisationseinheiten sowie die Einbindung mehrerer Praxisphasen besondere Aufmerksamkeit. Zum Zweiten gelten neben den für alle Akkreditierungsverfahren einschlägigen Vorgaben für lehrerbildender Studiengänge besondere Regelungen des Akkreditierungsrates und der Kultusministerkonferenz. Gesetzliche Vorgaben der jeweiligen Bundesländer erhöhen zudem die Komplexität solcher Akkreditierungsverfahren.

Die Erfahrungen zeigen, dass es empfehlenswert ist, die Anforderungen an die Akkreditierung lehrerbildender Studiengänge schon frühzeitig zu bedenken. AQAS hat das zum Anlass genommen, einen Workshop anzubieten, um Gutachterinnen und Gutachter, die in Akkreditierungsverfahren an niedersächsischen Universitäten tätig werden, über die allgemeinen Vorgaben für die Akkreditierung von lehrerbildenden Studiengängen, das Vorgehen von AQAS bei der Akkreditierung solcher Studiengänge und Besonderheiten der Akkreditierungsverfahren in Niedersachsen zu informieren.

Der erste Teil des Workshops, der am 4. März in Köln stattgefunden hat, widmete sich den allgemeinen Vorgaben, die für die Akkreditierung lehrerbildender Studiengänge gelten. Dabei kann zwischen formalen Vorgaben und inhaltlichen Vorgaben der Kultusministerkonferenz und des Akkreditierungsrates zur Lehrerbildung unterschieden werden. Ein zweiter Teil hatte das konkrete zweistufige Vorgehen von AQAS bei der Akkreditierung von lehrerbildenden Studiengängen zum Inhalt. Der dritte Teil schließlich wurde von Vertreterinnen und Vertretern des “Niedersächsischen Verbundes zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung” gestaltet und hatte die spezifischen Vorgaben und Bedingungen von Lehrerbildung in Niedersachsen zum Gegenstand.

Die Diskussionen zu den Workshopteilen bezogen sich auf Themen, die bei der Akkreditierung von lehrerbildenden Studiengängen typischerweise angesprochen werden, wie beispielsweise die Polyvalenz des kombinatorischen Bachelorstudiums, konkrete Fragen der Studienorganisation und der Einbindung von Praxisphasen, das Prüfungswesen, die Qualitätssicherung lehrerbildender Studiengänge und die Forschungsorientierung. Darüber hinaus wurden das Verhältnis von Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften thematisiert sowie politische Vorgaben, Probleme bei deren Umsetzung und die zur Lehrerbildung zur Verfügung stehende Ressourcenausstattung. Die Gutachterinnen und Gutachter gaben AQAS ein positives Feedback für die frühzeitige und ausführliche Vorbereitung auf ihre Aufgaben und hoben besonders lobend hervor, dass auch Raum zum Erfahrungsaustausch und zur Diskussion der Rolle von Gutachterinnen und Gutachtern in Akkreditierungsverfahren blieb.

Der Workshop hat gezeigt, dass die frühzeitige Information und die Diskussion von Vorgaben und strukturellen Bedingungen von Lehrerbildung in einem Bundesland ein wichtiger Schritt bei der Vorbereitung kommender Akkreditierungsverfahren ist. Aufgrund der sehr guten Rückmeldungen zu dieser Veranstaltung plant AQAS eine Wiederholung des Workshops in der zweiten Hälfte dieses Jahres.